Krankheit oder Gesundheit?

Traditionell beschäftigt sich die Medizin mit der Behandlung von Krankheiten. In früheren Zeiten gab es kaum andere Arbeitsbereiche in der (Schul-)Medizin. Die Krankheit mußte erst einmal eintreten, bevor der Arzt kam. Bevor das ‚Kind nicht in den Brunnen gefallen war‘, war der Arzt nicht zuständig, und die Krankenkassen auch nicht. Im Medizinstudium liegt auch heute noch der Schwerpunkt in diesem Bereich – und das ist auch in Ordnung.

Aber mit der Zeit haben sich die Meinungen langsam geändert – sowohl auf Seiten der ‚Mediziner‘ und der ‚Versicherungsträger‘, als auch auf Seiten der ‚Abnehmer von Gesundheitsdienstleistungen‘ – den Patientinnen und Patienten.

Mit der Möglichkeit, durch Impfungen Infektionskrankheiten zu verhindern, hat das Umdenken im Gesundheitswesen einen deutlichen Impuls bekommen. Im Vergleich zu früheren Zeiten sind durch Impfungen die klassischen Infektionskrankheiten in den Hinterhrund getreten – aber die Impfskeptiker und -gegner erscheinen wieder verstärkt auf dem Plan. Aktuell ist dieser Aspekt durch die Coronakrise wieder in den Vordergrund gerückt. Die Erwartungen an die Rettung durch eine wirksame und flächdeckende Impfung gegen eine Covid-19-Infektion ist sehr hoch und der Streit um die Frage, wer zuerst geimpft wird und wer die Kosten und Lasten der Verhinderung von Covid-19-Infektionen übernimmt, wird uns mutmaßlich noch längere Zeit beschäftigen.

In den letzten Jahren haben die Begriffe Verhütung, Vorsorge und Prävention an Bedeutung gewonnen. Der Begriff Vorsorge wird allerdings häufig mit dem Begriff Früherkennung gleichgesetzt oder verwechselt – aber immerhin, man spricht darüber und die Sozialversicherungen bezahlen immer häufiger die damit vebundenen Leistungen.

Manche Krankenversicherungen nennen sich seit einiger Zeit z. B. ‚Gesundheitskasse‘.

Fakt ist, dass das Management rund um die Gesundheit und die Lebensqualität – nicht zuletzt durch den medizinischen Fortschritt, aber auch durch die Informationsflut des Internets – komplizierter und reicher an Widersprüchen geworden ist. Damit ist das Risiko gestiegen, sich in dem Irrgarten der damit verundenen Begriffe zu verlaufen. Unser Ziel ist es, die babylonische Sprachverwirrung durch geeignete und verständliche Übersetzungen zu entschärfen.

Wir – die Ärzte der Praxis Vringsveedel – haben die Ausbildung in der Schul-Medizin und verschiedene Facharzt-Weiterbilungen durchlaufen und im Bereich der klassischen Medizin in Klinik und Praxis erfolgreich ‚Karriere gemacht‘. Wir wissen, worüber wir sprechen. Wir haben uns in Bereichen der wissenschaftlichen Hochleistungsmedizin qualifiziert, in der medizinischen Basisversorgung jahrelang gearbeitet und können auf dieses Wissen und die Erfahrungen zurückgreifen. Wir haben aber auch gesehen, in welchen Bereichen es zu Fehlentwicklungen, Verschwendungen und Übertreibungen gekommen ist, an denen wir teilweise erfolgreich mitgewirkt haben.

Wir bezeichnen uns weder als ‚Alternativmediziner‘ noch als ‚Ganzheitsmediziner‘ und schon gar nicht als ‚Besser-Wisser-Mediziner‘. Wir achten darauf, Fakten und Vermutungen zu unterscheiden und wir geben uns Mühe, die Quellen unserer Erkenntnisse immer wieder kritisch zu prüfen.

Wir haben uns entschieden, in der noch vor uns liegenden Lebenszeit in unserer Berufsausübung das zu tun, worauf es nach unserer persönlichen Auffassung ankommt und wir wollen uns auf das Wesentliche beschränken. Dafür nehmen wir uns die Zeit, unsere Patienten dabei zu unterstützen, zu ‚Selbstbestimmten und selbstbewussten Gesundheitsmanagern in eigener Sache‘ zu werden.